Wie es mir mit einer Mastodon App erging

Wie die meisten Wissen sollten, gibt es unendliche viele Projekte im Fediverse, die so gar nichts mit Mastodon und den Navigationsprinzipien dort gemein haben. Meine bevorzugte Plattform ist #Friendica, mit der ich seit gefühlten 100 Jahren gemeinsame Sache mache. Dort gibt es noch immer eine klassische Ansicht, die auf Aktion / Reaktion basiert und Diskussionen immer in einer threadartigen Struktur darstellt.

In der Regel nutze ich dabei die Desktop Webversion, im großen und kleinen Browser (Laptop/Handy). In beiden Fällen habe ich ein (für mich) optimales Erlebnis und muss nicht auf die speziellen Funktionen verzichten, die ich so an Friendica schätze. Alles ist klar strukturiert und baut logisch aufeinander auf. Gerade bei Diskussionen ist es von Vorteil den Faden nachvollziehen zu können, der von den Diskutanten aufgebaut wurde. So platzt man nicht mit Thesen hinein, die vollständig aus den Zusammenhang gerissen sind und den weiteren Verlauf nachhaltig negativ beeinflussen können.

Aber auch, wenn es darum geht neue Inhalte zu erkunden ist es von Vorteil immer sofort zu wissen wo der Hase lang läuft.

Genau an dieser Stelle kommen die App’s ins Spiel, die sich an der Struktur von Mastodon orientieren. Dort ist jeder Post für sich genommen eine Nachricht. Ein Zusammenhang wird erst aufgebaut, wenn der dazugehörige Thread aufgerufen wird. Das hat mich beinahe zur Weißglut gebracht.

Für mich war das eine echte Prüfung, zusammenhanglose Beiträge erst einmal nach ihrer Position zu sortieren. Es fühlte sich einfach so schlecht an. Zumal es viel Raum für Missverständnisse offen lässt, wenn man nicht realisiert, dass ein Beitrag möglicherweise zu einen größeren Ganzen gehört.

Wer hat sich so etwas ausgedacht? Warum soll das gut sein und die Kommunikation zwischen Menschen fördern? Ich bin so ratlos. Ich habe das Experiment abgebrochen und bin wieder auf meine gewohnte Sicht gewechselt. Das Experiment ist damit beendet und die APP wird nur noch für einen schnellen Überblick genutzt (wenn überhaupt).